Wenn du wüsstest, worauf du dich hier einlässt.
Dieser Satz erreichte mein Gehirn vor etwa 16 Jahren.
Im Radio lief Viva la vida von Coldplay rauf und runter – auch an diesem sommerlichen Morgen im August 2008.
Ich setzte mich gerade verschlafen auf den Beifahrerplatz des Mitsubishi-Transporters, als die Worte meines neuen Arbeitskollegen anfingen meinen Verstand zu formen.
Schüchtern schaute ich zu ihm rüber und fragte:
Warum?
Seine nüchterne, etwas flapsige Antwort:
Was für eine bescheuerte Frage, Stift. Die Bezahlung ist Scheiße. Du musst deinen Arsch auch am am Wochenende auf die Baustelle bewegen und wir Elektroniker müssen bei Wind und Wetter ackern. Wenn ich in deinem Alter wäre, würde ich mir eine andere Ausbildung suchen.
*Stift = Azubi
Die Worte meines neuen Arbeitskollegen brannten sich schon in der ersten Woche meiner Ausbildung in mein Gehirn ein. Und zwar in Form eines hartnäckigen Glaubenssatzes:
Arbeit ist hart.
Dieser Glaubenssatz bestätigte sich in den folgenden vier Jahren auf der Baustelle immer wieder:
Das war mein Alltag als Elektroniker-Azubi.
Und yes:
Arbeit war wirklich hart.
Zumindest in meiner Welt.
Dass es da draußen noch völlig andere Welten gab, merkte ich immer erst am Samstag ab 23 Uhr.
Also genau dann, wenn ich mit Freunden feiern war.
Auf den damaligen Dorf-Parties traf sich meine „Ich-bin-6-Tage-die-Woche-im-Blaumann-auf-der-Baustelle-Welt“ mit zahlreichen weiteren Welten:
Es gab so viele Welten.
Welten, die mir irgendwie wohlwollender erschienen.
Welten, die mich einschüchterten.
Welten, die sich meinem 16-jährigen Ich durch diese eine, unangenehme Frage offenbarten:
Ey, was machst du eigentlich jetzt nach der Realschule?
Ich fand diese Frage immer extrem unangenehm.
In diesen Momenten kickte mein mentaler Monolog zuverlässig rein:
Krass, alle anderen hier wissen ganz genau, wo ihre Reise hingeht. Die wissen alle, was sie können, wollen und ziehen ihr Ding klar durch.
Die Folge?
Ohne mich vorher um Erlaubnis zu fragen.
Ein Podest, auf dem sich meine Gesprächspartner in Siegerpose zeigten.
(Zumindest mental. In meinem Kopf.)
Bei diesem harmlos scheinenden Podest handelte es sich um eine hartnäckige mentale Blockade, die mich ganze 625 Wochen begleiten sollte.
Heute weiß ich zum Glück, dass diese mentale Blockade gar nicht so selten ist und in vielen Köpfen steckt:
Der soziale Vergleich nach oben.
Wir gehen durch die Welt.
Wir sehen andere Menschen.
Wir erfinden auf Basis von Titeln, Aussehen und Kleidung eine Geschichte zu diesen Menschen.
Das passiert völlig automatisch.
Wenn dieser mentale Prozess in Dauerschleife läuft, entsteht schnell der Eindruck, dass alle anderen Menschen da draußen …
Wir erzählen uns eine Geschichte.
Genauer:
Wir erzählen uns eine Fantasy-Geschichte.
Denn ganz egal, zu wem du gerade aufschaust:
Diese Person …
Und genau diese Person fühlt auch manchmal diese brennenden Selbstzweifel.
Also?
Wenn wir zu anderen Personen aufschauen und all ihre Gefühle ignorieren, blenden wir aktiv 99 % des Menschen aus, den wir vor uns sehen.
In den meisten Fällen denken wir, wir hätten …
Dabei kennen wir heute eigentlich nur eine fiese Angst:
Von genau dem Podest, das wir aufgebaut haben.
Der Hack?
Sobald du die mentalen Rucksäcke anderer Menschen klar erkennst, kickt die radikale Empathie rein.
Jeder von uns trägt seinen Rucksack voller Probleme mit sich herum.
Mit dieser neu gewonnenen Ruhe können wir gelassen unser mentales Podest abbauen.
Denn ganz wichtig:
Wir begegnen anderen Menschen nur dann auf Augenhöhe, wenn wir uns selbst radikal ehrlich in die Augen schauen. Erst, wenn wir all unsere Ecken, Kanten und Emotionen bewusst wahrnehmen, können wir an und mit ihnen arbeiten. Dann kickt die Echtheit rein.
Aber wie genau?
Naja, eine faszinierende Frage hilft.
Bereit für eine faszinierende Frage?
Alright:
Welche inneren Barrieren halten dich davon ab, endlich dein eigenes Podest zu erklimmen?
All die Dinge, die du willst und all die wohlwollenden Welten, die du dir wünschst kommen nur dann zu dir, wenn du deine inneren Limitierungen erkennst und zerstörst.
Your task is not to seek for love, but merely to seek and find all the barriers within yourself that you have built against it. – Rumi
Wenn du deine mentalen Blockaden nicht gründlich aufspürst, werden sie deine großen Pläne und Projekte gnadenlos sabotieren. Immer und immer wieder.
Sahil Bloom schreibt hierzu einen treffenden Satz:
Sometimes the most powerful growth in life comes not from becoming the new, but from unbecoming the old.
Frag dich also:
Leg deinen Scham ab.
Sprich sie laut aus.
Schreib sie auf.
Mach sie sichtbar.
Jetzt.
Und denk immer dran:
Das für dich Offensichtliche ist für viele oft nicht sichtbar.
Die Chancen stehen gut, dass du zwischen deinen Ohren Erkenntnisse trägst, die für andere Menschen pures Gold wert sind.
Stell dich also endlich auf dein eigenes Podest und denk an die mentalen Rucksäcke all der anderen Menschen da draußen.
Oh und by the way:
Im Mind Mastery Mentoring helfe ich dir dabei, mentale Blockaden zu durchbrechen und gesunde Gewohnheiten zu etablieren – ohne Zweifel und Selbstsabotage. Klick hier und buch dir jetzt deine kostenfreie Session.
Als Wirtschaftspsychologe (MSc) zeige ich dir die wichtigste Fähigkeit für dein Online Business: