Selbstvertrauen systematisch aufbauen (in 6 Schritten)

Self Mastery
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September 10, 2024
·
von Jannik Voß

In 5 Minuten weißt du ganz genau, …

  • … warum 8 von 10 Menschen nicht an sich glauben,
  • … wie du (vielleicht) jetzt gerade dein Selbstvertrauen zerstörst und
  • … wie du in 6 Schritten systematisch Selbstvertrauen aufbaust.

Kein Selbstvertrauen: 8 von 10 Menschen glauben nicht an ihre Gaben

Kennst du dieses merkwürdige, flaue Bauchgefühl?

Diesen Mix aus leichter Übelkeit und Aufregung.

Yes, genau das.

Mit diesem Gefühl steige ich am 01.09.2017 in die U-Bahn Station an der Hamburger Osterstraße in Eimsbüttel.

Warum?

Weil mich die U-Bahn an diesem Morgen zu meiner neuen Uni bringt.

Zum ersten Mal.

Mein damaliger Traum:

  1. Master in Wirtschaftspsychologie
  2. Job als Consultant bei einer Top Beratung.
  3. Spannende Reisen und internationale Projekte.

Das war mal mein Traum.

Und so sah der Träumer damals by the way aus:

Ich muss schmunzeln, wenn ich das Foto sehe.

Und ich teile es aus einem gewissen Grund mit dir:

Das Ding ist:

Kleidung und fancy Accessoires erhöhen automatisch deine Attraktivität.

Deine Attraktivität lässt dich wiederum selbstbewusster, kompetenter, intelligenter und leistungsfähiger wirken – auch, wenn das überhaupt nicht der Fall ist (klassischer Halo-Effekt).

Wir Menschen sind also maximal manipulierbar.

Das durfte ich am eigenen Leib erfahren.

Und zwar, als ich mit meinem flauen Bauchgefühl um 9:30 Uhr schließlich ins Foyer der Uni schlendere.

In diesem Foyer tummeln sich ungefähr 60 Menschen. Alle so zwischen zwanzig und dreißig.

  • Meine Augen sehen einen merkwürdigen Mix aus LOUIS VUITTON, Ralph Lauren und Off-White™ (der gute Felix hätte Spaß gehabt).
  • Meine Nase riecht einen merkwürdigen Mix aus abgestandener Luft, Kantinen-Essen und Luxus-Parfüm.
  • Und mein 27-jähriges Ich trifft auf 9 Mitstreiter, die ebenfalls Wirtschaftspsychologen werden wollen.

Boom.

In diesem Moment kickt der Halo-Effekt rein.

Was mein Gehirn mir in diesem Moment sagt:

All diese Menschen …

  • … wissen genau, was sie wollen.
  • … arbeiten mit maximalem Selbstvertrauen an ihren Zielen.
  • … sind selbstbewusst, kompetent, intelligent und leistungsfähig.

Ich atme tief durch, setze ein Lächeln auf und stelle mich bei einem der einzigen Männer in der Runde vor.

(Shoutouts gehen raus an meinen Kumpel Malte – die Schulden für das Studium haben sich allein dank dieser Freundschaft schon gelohnt.)

Nach einem kurzen Smalltalk geht es dann vom Foyer in einen Raum, der mich an das Klassenzimmer aus der Grundschule erinnert.

Weil es einen Stuhlkreis gibt.

Und auch in diesem Stuhlkreis sehen meine Augen LOUIS VUITTON, Ralph Lauren und Off-White™.

Life is super nice, da wo man die Schuhe trägt. Life is nich so nice, da wo man die Schuhe näht. – KUMMER

Boom #2:

Halo-Effekt.

Mein Gehirn:

All diese Menschen …

  • … haben im Gegensatz zu mir Geld für Luxus-Marken.
  • … sind heute bestimmt mit dem Mercedes GLA zur Uni gefahren.
  • … sind selbstbewusst, kompetent, intelligent und leistungsfähig.

Die Professorin begrüßt uns mit einer extrem einfachen Frage:

Wie fühlt ihr euch?

Ich erinnere mich heute nicht mehr an alle 10 Antworten.

Aber eine klebt mir seit 5 Jahren wie Hubba Bubba Kaugummi im Gedächtnis.

Weil diese Antwort einerseits ehrlich und andererseits völlig absurd ist.

Ready?

Okay, here you go:

Ich war total unsicher und wusste nicht genau, wie die Leute hier so sind. Deswegen bin ich gestern extra noch zu Louis in den Store und habe mir eine neue Tasche für die Uni gekauft. – Anonymisierte Studentin

Mein erster Gedanke damals:

Richtig stark. Respekt für die ehrliche Antwort. Aber wer ist Louis und warum hat er einen Store?

Und mein zweiter Gedanke (nach einer kurzen Google Recherche):

What the actual f*ck? Diese LOUIS VUITTON Monogram Canvas All-In MM Handtasche kostet 1.985 Euro.

Merkst du, was sich hier zeigt?

Starke Unsicherheit ist ein Anzeichen von niedrigem Selbstvertrauen und wirkt sich extrem stark auf unser Verhalten aus.

Ganz egal, wer wir sind und wie viel Kohle wir auf dem Konto haben.

Mein Learning:

Es ist völlig egal, wie smart, wohlhabend oder schön du bist. Dein Selbstvertrauen definiert, wie andere Menschen dich wahrnehmen.

Lies diesen Satz bitte noch mal.

Denn er führt dich zu einer fundamentalen Frage, die vielleicht auch ein bisschen unangenehm ist:

Wenn du dir selbst nicht vertraust, wie sollen es dann andere Menschen machen?

Vertrauen bildet das Fundament für gesunde und erfolgreiche 4.000 Wochen.

Gerade für dein eigenes Business ist das extrem wichtig. Denn Menschen kaufen immer von Menschen, denen sie vertrauen.

In meinen 2 Jahren an der Privat-Uni habe ich zahlreiche Menschen kennengelernt, die bei völliger Ahnungslosigkeit maximal überzeugend wirkten. Weil sie sich und ihren Gaben zu 100 % vertrauten.

Das ist großartig.

Weil ja niemand von uns 8 Milliarden Menschen ganz genau weiß, was das alles hier eigentlich ist.

Warum also nicht einfach mit Selbstvertrauen in neue Situationen starten?

Naja.

Weil es halt nicht einfach ist, Selbstvertrauen aufzubauen.

Interessant ist aber, dass sich meine persönlichen Erfahrungen durch wissenschaftliche Studien belegen lassen.

Ich zeige dir jetzt, wie das Imposter Syndrom funktioniert und wie du in 6 Schritten systematisch Selbstvertrauen aufbaust.

Let’s dive in.

Wie du (vielleicht) jetzt gerade dein Selbstvertrauen zerstörst

Jeder Mensch kommt mit einer krassen Gabe auf diese Welt. Wirklich jeder:

Ideen aus dem eigenen Kopf kreativ in die Realität übersetzen.

Die meisten Menschen werden im Laufe ihrer 4.000 Wochen aber zu braven Konsumenten erzogen und hören einfach auf, neugierig neue Dinge zu erschaffen.

Weil sie nicht an ihre Gabe glauben.

Weil ihre Gehirne völlig falsch gewaschen wurden.

Sad.

Oder?

Dabei sind wir am Drücker. Wir können uns wohlwollende Systeme für mehr Selbstvertrauen bauen (dazu kommen wir gleich).

Bevor wir praktisch durchstarten, möchte ich dich aber mit den nötigen Background-Infos versorgen.

Erinnerst du dich an dieses merkwürdige, flaue Bauchgefühl?

Diesen Mix aus leichter Übelkeit und Aufregung.

Yes, genau das.

Diesem Gefühl können wir auch einen fancy Namen geben:

Imposter Syndrom.

Laut Studien fühlen sich bis zu 82 % der Menschen wie Betrüger und glauben nicht an ihre Gaben und Fähigkeiten.

Genauer:

8 von 10 Menschen entfalten ihr Potential nicht, weil sie einer sozialen Norm zum Opfer fallen.

Many psychologists believe that Impostor Syndrome is most common in high-achieving women and those who feel underrepresented or different from their colleagues such as people of color, the LGBTQ community, etc. — Robert Glazer, Forbes

Aber warum zerstört das Imposter Syndrom unser Selbstvertrauen?

Die kurze Antwort:

Dunning-Kruger-Effekt.

Die lange Antwort:

  • Anfänger gehen häufig mit viel Selbstvertrauen in neue Situationen, weil sie eine steile Lernkurve sehen und viele neue Dinge lernen.
  • Das Selbstvertrauen von Experten wird immer wieder angegriffen, weil schon sehr viel wissen und gleichzeitig erkennen, was sie noch nicht wissen.
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean. – Isaac Newton

Genau hier wird es paradox:

Je mehr du in die Experten-Rolle hineinwächst, desto stärker wirkt das Imposter Syndrom. Und je intensiver das Imposter Syndrom reinkickt, desto krasser kann auch dein Selbstvertrauen sinken.

Okay, du kennst jetzt den Dunning-Kruger-Effekt.

Das ist Schritt 1, um dein Selbstvertrauen zu stärken.

Also:

Wenn du dich häufig wie ein Hochstapler fühlst, ist das wahrscheinlich ein Zeichen dafür, dass du bereit bist.

Alright.

Genug Theorie.

Lass uns jetzt einen Blick auf 6 praktische Action Steps werfen, mit denen ich immer wieder systematisch mein Selbstvertrauen aufbaue, okay?

Wie du in 6 Schritten systematisch Selbstvertrauen aufbaust

Bevor wir durchstarten, will ich kurz mit deinem Steinzeit-Gehirn sprechen:

Hey, Steinzeit-Hirn. Du bist evolutionär auf Negativität programmiert.

Wenn dir heute 10 tolle Dinge passieren und genau eine Sache daneben geht, wirst du automatisch alle positiven Dinge ausblenden.

Okay. Danke für die Aufmerksamkeit, Steinzeit-Gehirn.

Zurück zu dir:

Denk an diese Zeilen, wenn dein Steinzeit-Mechanismus wieder reinkickt und check jetzt die 6 Schritte, mit denen du systematisch Selbstvertrauen aufbaust.

1) Denk an die Studien zum Imposter Syndrom (immer und immer wieder)

Schau dich um. Acht von zehn Menschen fühlen sich wie Hochstapler. Das ist kein persönliches Problem, sondern ein soziales. Versuch dein Gefühl zu normalisieren und nimm es als Wachstums-Chance wahr.

2) Sprich mit anderen

Wenn du dich mit deinem Gefühl allein fühlst, dann sprich mit anderen über deine Zweifel, Sorgen und Ängste.

Du wirst zwei Dinge bemerken:

  1. Dein Problem wird sofort kleiner, wenn du es in Worte fasst.
  2. Menschen in deinem Umfeld fühlen sich häufig exakt so (you know: 8 von 10).

Und hey:

Ich habe bei jedem Newsletter, jedem Online Kurs und jeder Mentoring Session einen kurzen Imposter-Moment. Mittlerweile sehe ich das als Teil des Spiels.

3) Frag Menschen, wie sie dich wahrnehmen

Schreib deinen Lieblingsmenschen eine Nachricht und frag sie nach deinen Stärken, Fähigkeiten und Schwächen. Andere Menschen sehen häufig sehr viel mehr, als wir selbst.

Ein Kumpel von mir hat sogar mal eine Google Umfrage gebaut und sie an all seine Kontakte geschickt.

4) Zoom regelmäßig raus

Denk an deine Vergangenheit. Denk an all die Probleme, die du bereits elegant gelöst hast. Das warst du. Wenn du das nächste Mal an dir zweifelst, nutze deinen mentalen Zoom. Zoom stolz raus und feier deinen Weg.

5) Setz Wachstum auf die 1

Du hast die Wahl zwischen zwei Denkweisen, mit denen du deine 4.000 Wochen meisterst:

  • Growth Mindset (Wachstum): „Ich kann mich jeden Tag weiterentwickeln und 1 % besser werden.“
  • Fixed Mindset (Fixierung): „Ich bin so, wie ich bin und kann mich nicht verändern.“

Carol Dweck beschreibt die wachstumsorientierte Denkweise als wichtiges Fundament für Erfolg und Lebensfreude:

Die Leidenschaft, sich anzustrengen und dranzubleiben, auch (oder gerade) wenn es nicht gut läuft, ist das Markenzeichen der Wachstumsmentalität. Diese Denkweise ermöglicht es Menschen, auch in den schwierigsten Zeiten ihres Lebens erfolgreich zu sein.

Wenn du Schritt für Schritt mehr Selbstvertrauen aufbauen willst, musst du lebenslanges Lernen als Aufgabe wahrnehmen und jeden Tag im Growth-Modus erleben.

6) Sammle jede Woche neue Beweise und schreib sie auf

In meinem 1:1 Mentoring führt jeder Teilnehmende ein persönliches Weekly Wins Journal und dokumentiert jede Woche selbst die kleinsten Wins.

Das ist extrem wichtig. Warum?

Naja, weil jeder Win einen positiven Beweis darstellt. Sobald wir schnell und einfach auf unsere Datenbank mit positiven Beweisen zugreifen können, entmachten wir das Imposter Syndrom. Immer und immer wieder.

Denk dran:

Alles um dich herum wurde von Menschen erschaffen, die irgendwann mal eine Idee hatten. Diese Idee haben sie umgesetzt. Sie haben sich wie Amateure gefühlt und trotz zahlreicher Fehler weitergemacht.

Das kannst du auch.

Keep going.

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